Wer an Turniere fährt, der ist gut damit beraten, sich mit dem wichtigsten Regeln betreffend Material vertraut zu machen.
Materialanforderungen
Zuallererst ist es wichtig zu wissen, welche Anforderungen das Material in welcher Kategorie erfüllen muss. Für Material, das nicht den Anforderungen entspricht, werden Athlet*innen verwarnt und bestraft. Im schlimmsten Fall kann das Material zum Ausschluss aus dem Turnier führen.
* Stichtag für die Bestimmung der Kategorie ist das Alter am 1. Januar (Jahrgang).
** 800 resp. 1600 N sind nicht zwingend notwendig, aber empfohlen.
Achtung: Die hier unter "national" aufgeführten, erforderlichen Materialanforderungen gelten für die Schweiz. Turniere ausserhalb der Schweiz können davon abweichen.c
Eine entsprechende Tabelle für Turniere in Deutschland findet ihr hier.
Die Maske
Die Maske muss in jedem Fall zwingend mit einem unabhängigen zweifachen Sicherungssystem (1st and 2nd Security Device) versehen sein. Dies bedeutet im Fall von Masken mit metallischem Bügel am Hinterkopf (z.B. Uhlmann, Allstar) die Verstärkung eines zusätzlichen Riemens am Klebeverschlussband. Masken ohne metallischen Bügel (z.B. Leon Paul) müssen einen zusätzlichen Sicherheitsriemen auf Höhe des Genicks aufweisen.
Die Klinge
An Weltcups, Europa- oder Weltmeisterschaften ab der U17-Kategorie reichen Standardklingen nicht mehr aus. Hier sind zwingend sogenannte Maragine-Klingen notwendig, welche mit Datum und FIE-Stempel versehen sind.
Materialkontrolle vor dem Turnier
Insbesondere die Degen und die Kabel sollten vor dem Turnier auf ihre Funktionalität geprüft werden. Dies kann man mittels eines elektronischen Prüfgeräts sowie mit diversen Prüfmaterialien machen.
Der Degen
Das Gewicht: Die Spitze muss einem Mindestgewicht von 750g Stand halten, ohne dass ein Treffer ausgelöst wird. Zu leicht eingestellte Spitzen sind nicht zulässig und werden verwarnt.
Die Lehre: Mit der Lehre wird der Zündlauf geprüft. Bei einem Treffer muss die Spitze mindestens um ein Millimeter eingedrückt werden können, bevor die Anzeige ausgelöst wird. Mit der Lehre von 1,5 Millimeter Höhe wird geschaut, ob der Abstand zwischen Spitzenhülse und Spitzenkopf passt. Der Vorgang wir mit der Lehre von 0,5 Millimeter Höhe und gleichzeitigem auf die Spitze Drücken wiederholt, geprüfte dass die Trefferanzeige nicht bereits davor ausgelöst wird.
Leitfähigkeit der Litze: Durch Gedrückthalten der Spitze und gleichzeitigem Vor- und Zurückbiegen der Klinge wird geschaut, ob auch wirklich in allen Positionen ein Kontakt besteht oder ob eventuell die Litze defekt ist.
Ferner zu beachten, gibt es:
Die Schrauben: die geläufigsten Degenspitzen sind mit zwei kleinen Schrauben befestigt. Diese sollten nochmals nachgezogen werden, damit sie sicher halten. Fehlende Schrauben werden verwarnt.
Die Biegung der Klinge:
Glocke: Die Glocke darf keine Risse aufweisen.
Das Kabel
Beim Kabel sollte mittels des Prüfgerätes geschaut, ob der alle Kabel intakt sind und somit konstant der Kontakt vorhanden ist.
Auf der Piste
Fechter*innen müssen vor dem Gefecht mit mindestens zwei Waffen und zwei Körperkabel (je eins als Ersatz) auf der Piste erscheinen, die einwandfrei funktionieren und den Anforderungen entsprechen.
Das Ersatzmaterial sollte im Fall der Fälle immer griffbereit sein. Die Fechtbahn darf während des Gefechts nicht verlassen werden und ebenso wenig darf man sich von der Kabelrolle abschnallen. Am besten Ihr legt das Ersatzmaterial unmittelbar hinter die Fechtbahn.
Tipp: Prüft vor jedem Gefecht und bevor ihr den Degen dem Kampfrichter zur Kontrolle hinhaltet, ob beide Schrauben in der Spitze sind. So könnt Ihr Euch einfach unnötige Verwarnungen ersparen.
Verwarnungen und Straftreffer
Material, das bei Antritt des Gefechts nicht funktioniert, wird mit einer gelben Karte verwarnt. Jede weitere Verwarnung aufgrund des Materials oder eines sonstigen Vergehens im selben Gefecht, führt direkt zu einer roten Karte und somit zu einem Straftreffer.
Material, das nicht den Anforderungen entspricht, das aber nicht ausgetauscht werden kann (z.B. wenn die Jacke falsch beschriftet ist, aber kein Ersatz vorhanden ist), startet man jedes Gefecht mit einem Straftreffer.
Beschriftung und Werbung (Publicité) auf der Fechtkleidung
Beschriftung und Werbung auf der Fechtkleidung, insbesondere an FIE-Turnieren für U17, U20, Senioren und Veteranen, unterliegen ebenfalls gewissen Regeln.
Beschriftung
Fechtjacke: Nachname und Nationalität müssen waagerecht auf Höhe der Schulterblätter und in marineblau auf die Fechtjacke gedruckt oder auf einem an die Fechtjacke aufgenähtem Stoff gedruckt oder gestickt werden. Die Schrift sollte in Abhängigkeit von der Länge des Namens ca. 8-10 cm hoch und 1.1.5 cm breit sein.
Fechthose: Diese muss seitlich zu beiden Oberschenkeln mit der FIE-zertifizierten Nationalitätskennzeichnung versehen sein.
An nationalen Turnieren ist die Beschriftung mit Namen und Nationalitätskennzeichnung nicht erforderlich.
Werbung
Auf dem Nicht-Waffenarm sind maximal drei Logos gestattet. Befindet sich dort das Logo des Ausstatters, gilt dies auch aus Werbung, sofern auf der Jacke bereits ein anderes Signet des Ausstatters vorhanden ist. Die Logos auf dem Nicht-Waffenarm dürfen jeweils nicht grösser als 85 cm2 sein. Auf dem Halskragen vorne ist ein Logo mit den Massen von 30 cm2 zulässig, auf dem Schlüsselbein je eines nicht grösser als 50 cm2. Auf dem Rücken unterhalb des Nationen-Codes ist ein Logo mit einer maximalen Grösse von 250 cm2 und auf beiden Seiten der Maske je eines von maximal 100 cm2 gestattet.
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